Der Ruf des Satyrs by Amber Elizabeth

Der Ruf des Satyrs by Amber Elizabeth

Autor:Amber, Elizabeth [Amber, Elizabeth]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-426-41314-2
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2012-02-06T16:00:00+00:00


»Gewalt kommt für mich nicht in Frage!«, machte Dane unmissverständlich klar, während er und Bastian die Szene beobachteten, die sich vor ihnen ausbreitete. Von dem abgesonderten Balkon aus hatten sie zugesehen, wie Eva und Sevin wenige Augenblicke zuvor in den Salon gekommen waren.

Nachdem Dane über den Duft des Kobolds ihn und Eva hier aufgespürt hatte, war er zu dem Balkon hinaufgegangen, weil er wusste, dass er von dort aus den Salon überblicken und Eva leicht entdecken konnte. Das Rauchglas, das ihre Loge umgab, war von innen her durchsichtig, aber undurchdringlich vom Boden aus. Der Raum diente Sevin auch als luxuriöses Büro, doch Dane hatte hier nur einen seiner Brüder vorgefunden.

»Sie hat dir bereits ein Liebesverhältnis angeboten«, antworte Bastian fest.

»Mit Bedingungen.«

Als Evas Blick auf einer der Szenen mit den lebenden Statuen verweilte, warf Bastian ihm einen vielsagenden Blick zu. Es war ein Quartett, das sie gerade bewunderte, drei Männer versammelt um eine einzelne Frau, alle wie auf der Stelle erstarrt. Zwei Männer standen hinter der Frau, einer hatte seine Hände über ihre Augen gelegt, während der andere mit seinen Fingern über ihre Pospalte fuhr. Ein dritter Mann stand vor ihr und legte ihre Hände um seinen Schwanz. »Man kann leicht erkennen, was ihr Interesse erregt: Dominanz. Mehrere Partner gleichzeitig. Gib ihr, was sie will! Sevin und ich werden dir den Gefallen gern tun, wenn du uns brauchst.«

Der Gedanke, Eva zu dominieren und Kontrolle über sie auszuüben, hatte seinen Reiz, und wenn er sich selbst gegenüber ehrlich war, besaß die Vorstellung, sie unter bestimmten Umständen zu teilen, ebenfalls etwas Reizvolles. Aber so leicht ließ er sich nicht beeinflussen. »Deine Gewohnheit, Befehle zu erteilen, wird langsam lästig. Ich bin all die Jahre auch ohne deine Hilfe zurechtgekommen!«

»Befehle zu erteilen ist die raison d’être, die Existenzberechtigung eines großen Bruders«, gab Bastian mit einem belustigten Zucken seiner Augenbraue zurück. »Und ich bin stolz auf den Mann, der du geworden bist. Andere wären unter dem, was du durchgemacht hast, zerbrochen.«

Die beiden sahen sich nicht an, während er das sagte, doch Dane war von den Worten seines Bruders gerührt. »Nun?«, bohrte Bastian nach. »Du musst dich nur hier mit uns treffen, wenn Dante kommt, und wir werden dir helfen, ihn zu befragen, wenn du uns brauchst.«

Dane neigte seinen Kopf in Richtung der dritten Person, die sich im Raum auf dem Sofa hinter ihnen befand, als schweigende Warnung an Bastian, vorsichtig zu sein, was er in Bezug auf Dante sagte. »Das heißt, ich soll Eva als Werkzeug benutzen.«

»Benutze sie, wie du musst, für das Wohl unserer Familie. Für Luc. Und dafür schenkst du ihr eine Nacht voller Wonne. Jeder hat etwas davon.«

Was auch immer in jenem Jahr seines Verschwindens mit Dane geschehen war – es hatte in ihm eine Abscheu gegen jede Art von Beschränkung und jeden Versuch, ihn zu kontrollieren, hervorgerufen. Zugleich jedoch hatte er Geschmack daran gefunden, beim Liebesspiel selbst Kontrolle über seine Partnerin auszuüben. Allein der Gedanke, Evas weichen Körper zu beherrschen, der Gedanke, dass sie sich ihm bereitwillig ganz und gar ausliefern würde, war Balsam für seine verwundete Seele.



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